Stakeholder sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Nachhaltigkeitsstrategie. Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) verlangen die Einbindung aller relevanten Akteure – von Mitarbeitenden bis hin zu „stillen Stakeholdern“. Erfahren Sie, wie eine gezielte Analyse nicht nur Transparenz schafft, sondern auch strategische Vorteile sichert.
27. November 2024
Die Doppelte Wesentlichkeitsanalyse (DWA) gemäß den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) unterstreicht die zentrale Rolle der Stakeholder in der Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Dabei beziehen sich die ESRS auf zwei Gruppen von Stakeholdern: betroffene Stakeholder sowie die Nutzer*innen der Nachhaltigkeitserklärung. Unternehmen sind im Rahmen der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse dazu verpflichtet, beide Gruppen einzubeziehen. Dabei sollten Unternehmen nicht nur offensichtliche Stakeholder berücksichtigen, wie zum Beispiel Mitarbeitende und Kund*innen, sondern auch „stille“ Stakeholder.
Dieser Artikel beleuchtet die Rolle der Stakeholder und gibt praxisnahe Einblicke, wie Unternehmen ihre Berichterstattung so ausrichten können, dass alle relevanten Interessen adressiert werden.
„Stille Stakeholder“ sind Gruppen oder Einheiten, die keinen direkten oder lauten Einfluss auf Unternehmensentscheidungen ausüben, aber dennoch stark von den Aktivitäten und Strategien des Unternehmens betroffen sind.
Dazu zählen etwa die Umwelt oder zukünftige Generationen. Da diese Stakeholder ihre Interessen oft nicht direkt äußern können, müssen Unternehmen Wege finden, deren Interessen implizit zu erfassen und in ihre ESG-Strategie zu integrieren, um die langfristigen Auswirkungen ihres Handelns auf alle Betroffenen zu berücksichtigen.
Die Grundlage jeder erfolgreichen Wesentlichkeitsanalyse ist die Identifikation aller relevanten Stakeholdergruppen – intern, extern und still. Unternehmen sollten regelmäßig überprüfen, welche Stakeholder aktuell für ihre ESG-Strategie relevant sind, und dafür Methoden wie Umfragen, Interviews oder Workshops nutzen.
Wir unterstützen Unternehmen mit einer strukturierten Auflistung typischer Stakeholdergruppen, die an die spezifischen Bedürfnisse angepasst wird. Dabei liegt der Fokus darauf, Ressourcen gezielt einzusetzen und die wirklich wichtigen Stakeholder zu identifizieren.
Da nicht alle Stakeholder gleichermaßen berücksichtigt werden können, ist eine Priorisierung essenziell. Mithilfe einer Wesentlichkeitsmatrix bewerten Unternehmen den gegenseitigen Einfluss zwischen ihnen und den Stakeholdern.
Stakeholder, die besonders großen Einfluss auf das Unternehmen und dessen ESG-Strategie haben, werden priorisiert. Diese Fokussierung ermöglicht es, Ressourcen effizient zu nutzen und den größten Mehrwert aus den Stakeholder-Dialogen zu ziehen.
Ein gezielter Austausch mit wichtigen Stakeholdern ist oft effektiver als groß angelegte Umfragen. Als Conclimate unterstützen wir Unternehmen in der Praxis mit individuellen Konzepten und Leitfäden, um Dialoge strategisch zu planen und durchzuführen.
Ziele des Austauschs:
Stakeholder-Perspektiven in die Bewertung einfließen lassen: Die Ansichten und Erwartungen der Stakeholder werden systematisch in die Bewertung wesentlicher Themen integriert. Wenn Stakeholder sogenannte IROs (Auswirkungen, Risiken und Chancen) identifizieren, werden diese in der weiteren Analyse berücksichtigt.
Gemeinsame Interessen erarbeiten und vertiefen: Der Dialog ermöglicht es, konkrete Kooperationsprojekte zu entwickeln. Beispiele sind die gemeinsame Nutzung eines Datenmanagementsystems mit Lieferanten oder Pilotprojekte für Recyclingmaterialien mit Kund*innen. Solche Initiativen stärken nicht nur diese Partnerschaften, sondern fördern auch nachhaltige Innovationen.
Die identifizierten Stakeholder-Interessen müssen systematisch den relevanten ESRS-Themenfeldern wie „Klimawandel“ oder „Kreislaufwirtschaft“ zugeordnet werden. Dabei werden die Perspektiven der Stakeholder zu Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) mithilfe der sogenannten „AR16-Liste“ kategorisiert. Diese Liste, ein integraler Bestandteil der ESRS, bietet eine thematische Übersicht der Nachhaltigkeitsthemen, die in der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse relevant sind.
Durch die Nutzung der AR16-Liste können die Ansichten der Stakeholder gezielt mit den internen Unternehmensperspektiven abgestimmt werden.
Ein Beispiel: Die finanzielle Chance eines „Pilotprojekts Recyclingmaterial mit Kunde X“ wird dem Themenfeld „Kreislaufwirtschaft“ und dem Unterthema „Ressourcenzuflüsse“ zugeordnet. Dadurch wird gewährleistet, dass die Bewertung der IROs sowohl die internen als auch die externen Perspektiven berücksichtigt.
ConClimate unterstützt Unternehmen dabei, eine transparente und strukturierte Zuordnung zu entwickeln, die den Anforderungen der ESRS entspricht und das Vertrauen in die Berichterstattung stärkt.
Die Einbindung von Stakeholdern bietet Unternehmen eine Vielzahl klarer Vorteile. Sie ermöglicht eine fundierte und nachvollziehbare Bewertung wesentlicher Themen, wodurch Transparenz und Legitimität in der Nachhaltigkeitsstrategie gestärkt werden. Zudem trägt sie zu einem verbesserten Risikomanagement bei.
Praxisbeispiele zeigen, dass Unternehmen durch Dialoge mit Banken oft erstmals erkennen, wie essenziell ESG- und CSRD-Themen für ihre Finanzierung sind. Solche Erkenntnisse erlauben es, Risiken frühzeitig zu identifizieren und gezielte strategische Maßnahmen einzuleiten.
Darüber hinaus bieten Stakeholder-Perspektiven wertvolle Einblicke in aktuelle Trends und Prioritäten. Dadurch können Unternehmen ihre Maßnahmen effizient priorisieren und sicherstellen, dass sie sich auf die relevantesten Themen fokussieren.
Die ESRS lassen Unternehmen bewusst Spielraum, wie sie die Stakeholder-Integration gestalten. Neben der Pflicht, die beiden Hauptgruppen einzubeziehen, können Unternehmen individuelle Ansätze entwickeln, die ihren spezifischen Bedürfnissen entsprechen.
Die Einbindung von Stakeholdern ist eine strategische Herausforderung, die fundierte Expertise erfordert.
ConClimate begleitet Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung maßgeschneiderter Stakeholder-Integrationskonzepte, die echten Mehrwert schaffen.
Unser praxisorientierter Ansatz reicht von der Identifikation relevanter Stakeholder über die Gestaltung individueller Dialoge bis hin zur Integration aller Perspektiven in die ESG-Strategie. Besonders in Bereichen wie Risikomanagement und Priorisierung unterstützen wir Unternehmen dabei, langfristige Planungssicherheit und nachhaltigen Erfolg zu gewährleisten.
ConClimate liefert nicht nur die notwendigen Werkzeuge und Leitfäden, sondern befähigt Teams, die Prozesse der Doppelten Wesentlichkeit nachhaltig und eigenständig weiterzuführen.
Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen und strategische Vorteile zu realisieren.
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